Im bereits fünften Spiel seit Karsamstag traf unsere Erste Herren am vergangenen Sonntag auf den Aufstiegsaspiranten aus Ochtersum. Am Philosophenweg rotierte unser Trainer Fabian Vorreiter auf einigen Positionen, sodass sich der große Kader in dieser Zeit mit vielen Spielen voll auszahlt.
Anfangs hatten unsere Blau-Weißen mit den Umstellungen zu kämpfen und fanden nicht wirklich in das Spiel. Die Germanen hingegen rannten direkt an und entfachten viel Druck - die hohe Intensität des VfR war so zu erwarten. So wurden die ersten 15 Minuten trotzdem ohne Gegentreffer überstanden, obwohl die Gastgeber zwei sehr gute Abschlussmöglichkeiten hatten. Danach kam unser VfL besser in die Partie und konnte diese immerhin in ein Duell im Mittelfeld umwandeln. Nach einer guten halben Stunde wurde uns dann eine Ecke zugesprochen, die Jonathan Zimmer direkt verwandeln konnte (28.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt sicher glücklich. Kurz darauf wurde uns die große Chance auf das 0:2 durch das Schiedsrichtergespannt genommen, das eine Abseitsposition erkannt haben wollte. Viel mehr kam offensiv allerdings nicht. Ochtersum hatte vor der Pause noch zwei bis drei gute Torannäherungen, scheiterte aber immer wieder an Jannik Vogel im Tor oder spielte die Angriffe nicht bis zum Ende aus - Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel war es Maxi Wolfinger, der früh auf 0:2 stellte. Ein hoher Ball von Vogel verlängerte Atilla Ceylan mit dem Kopf auf Zimmer, der wiederum Till Pretor in der Tiefe fand. Seine Hereingabe nahm Wolfinger direkt mit dem linken Fuß und traf aus 16 Metern präzise ins lange Eck (50.).
Der VfR aber gab sich nicht auf und wurde nun von Minute zu Minute druckvoller. Bei unseren Borsumern schwanden nach und nach die Kräfte, das Spiel von Donnerstag und die generell hohe Belastung der letzten Wochen machte sich nun bemerkbar. Lange hielt vor allem Vogel die Null, teilweise mit waschechten Glanzparaden. Nach einer Ecke passierte es dann aber doch. Die Hereingabe landete bei Mohamed Ismail, der aus kürzester Distanz einschob (70.). Auf der Gegenseite hatte Wolfinger kurz zuvor noch die große Chance auf das 0:3, scheiterte aber am Keeper.
Ochtersum drückte nun auf den Ausgleich, der auch gelingen sollte. Ein Ball in die Spitze wurde von einem Blau-Weißen unglücklich verlängert und plötzlich standen zwei Ochtersumer relativ frei vor Vogel. Schlussendlich konnte Niklas Preußner zum 2:2 treffen (79.).
Wenig später dann eine absolut kuriose Szene, die sich über etwa drei Minuten zog. Zunächst verlor Simon Beike auf Höhe der Mittellinie den Ball in einem Zweikampf und blieb mit Schmerzen auf dem Rasen liegen. Die Germanen spielten weiter (was auch völlig in Ordnung war). Über die linke Seite rollte der Angriff und es ging bis zur Grundlinie. Dort reklamierte ganz Borsum auf Aus, auch der Assistent auf der anderen Seite hob die Fahne. Doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Nun konterte plötzlich unser VfL. Dustin Markgraf steckte traumhaft durch auf Wolfinger, der wohl auf der Grenze zum Abseits wandelte. Aber die Fahne blieb unten und Wolfinger schob ein - Jubel. Und plötzlich die Kontakaufnahme des Assistenten auf der komplett anderen Spielfeldseite, seine Fahne hatte er inzwischen heruntergenommen. Nach kurzer Besprechung wurde das Tor aberkannt und es gab Abstoß für unseren VfL. Sicher war es eine regelkonforme Entscheidung der Unparteiischen, auch wenn die Szene sicher sehr unglücklich verlief. Der Siegtreffer wäre aufgrund der Ochtersumer Überlegenheit allerdings auch glücklich gewesen. So blieb es nach 90 Minuten bei einem hart erkämpften Punktgewinn für unsere Blau-Weißen.
Bereits am Dienstag geht es dann zum großen Derby beim SC Harsum. Anpfiff ist dort um 19 Uhr.
Bilder in der Galerie: Loisa Stahlbock
VFR Germania Ochtersum
VfL Borsum
Bezirksliga Hannover St. 4 · 23. Spieltag