Am gestrigen Donnerstag stand für uns das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm – diesmal bei der Zweitvertretung des FSV Algermissen. Mit einigen angeschlagenen Spielern und Verstärkung aus der Ersten durch Nico de Ruvo und Paul Wolfinger gingen wir zuversichtlich in die Partie.
Das Spiel startete eigentlich ganz nach unserem Geschmack – etwa 80 Prozent Ballbesitz in den ersten Minuten, wir bestimmten das Tempo. Der FSV stand tief und lauerte nur auf Fehler in unserem Aufbauspiel. Leider machten wir es ihnen dabei zu leicht: zu viele einfache Ballverluste ohne echten Druck. Die wenigen Chancen der Gastgeber blieben harmlos – entweder ging der Ball drüber oder unser Keeper Wende war nicht gefordert. Was uns vorne fehlte, war Bewegung. Viel Standfußball, kaum Laufwege in die Tiefe – dadurch wurde es schwer, gefährlich zu werden. Und dann kam es auch noch dicke: Nach nur 22 Minuten verletzte sich unser Kapitän Friso Blumenberg unglücklich im Zweikampf. Genau in dieser Situation kassierten wir das 0:1 – wir waren komplett unsortiert, und Richter vom FSV nutzte das eiskalt aus. Neun Minuten später der nächste Tiefschlag: Wieder war es Richter, der unsere Defensive alt aussehen ließ und das 2:0 erzielte. Da waren wir noch gar nicht richtig wach, aber genau das änderte sich nun.
In der 32. Minute gelang uns der schönste Angriff der Partie: Becker spielte stark auf Pietsch, der aus kurzer Distanz den Anschlusstreffer zum 2:1 markierte. Plötzlich waren wir im Spiel. In dieser Phase lief der Ball besser, wir kamen zu ein paar ordentlichen Angriffen – echte Topchancen blieben aber Mangelware. Algermissen beschränkte sich weiterhin auf lange Bälle – gefühlt 200 Stück davon segelten in unsere Hälfte – fußballerisch kam da nichts. Halbzeitstand: 2:1.
Zur zweiten Hälfte brachte Trainer Bastian frischen Wind: Wolfinger kam für Becker und sollte das Offensivspiel beleben – mit Erfolg. In der 62. Minute war es dann so weit: Nach einem feinen Steckpass von Heinemann setzte sich Pietsch stark durch und legte quer auf de Ruvo, der aus acht Metern den verdienten Ausgleich erzielte. Wir wollten mehr. de Ruvo versuchte es mit einem Fernschuss, knapp drüber. Dann ein feiner Schlenzer von Huch – Latte! Es roch nach Führung für uns. Doch dann kam wieder einer dieser Momente, die so ein Spiel kippen lassen: Ballverlust von Schmid, schneller Umschaltmoment beim FSV – und Dimitrakakis musste nur noch einschieben. 3:2. Wir reagierten mit weiteren Wechseln: Dannewitz kam für Dänschel, Kühl ersetzte Schulze (70.). Trotz viel Einsatz und Ballbesitz blieben unsere Angriffe oft an der 16er-Kante oder im Mittelfeld hängen. Der FSV stellte sich clever an, verteidigte mit viel Leidenschaft und ließ nichts mehr zu.
Am Ende müssen wir uns eingestehen: Trotz klarer Feldüberlegenheit haben wir es nicht geschafft, das Spiel für uns zu entscheiden.
Jetzt heißt es: Mund abputzen, durchatmen – und in den kommenden zehn Tagen die Köpfe frei kriegen, um gegen den TuS Lühnde wieder mit voller Power anzugreifen.
Forza VfL!